Mai Yoga – Zeit für Maitri
Ich hoffe du bist beschwingt in den Mai getanzt! Am 30. April ist ja die Walpurgisnacht, in der man sich so richtig feiern soll. Ich hoffe, das hast du getan 🙂
Das Wort Maitri kam mir in den Sinn, als ich überlegt habe, was ich euch in diesem Mai-Newsletter schreiben könnte. Maitri ist ein Sanskrit Wort und bedeutet „wohlwollende Güte“. Diese Qualität unterstützt dabei, Verbundenheit und Einheit erfahren zu können. Man könnte auch sagen, es ist Mitgefühl, aber nicht nur anderen gegenüber, sondern auch dir selbst gegenüber.
Meine emotionale Lage stabilisiert sich wieder, die letzten Wochen waren gefühlt ein ständiges Auf und Ab – wie ging es dir dabei? Auch im zwischenmenschlichen Kontext kann dies herausfordernd sein – vor allem wenn man so aufeinander „pickt“. Ich habe von Menschen gehört, die ihre Partnerschaft beendet haben, WGs die sich aufgelöst haben, und Ehen die in Brüche gehen. Die Gründe natürlich außer acht gelassen – die Situation hat es zugespitzt.
Das Kultivieren von Maitri (das heißt dann Maitri Bhavana), also die wohlwollende Güte, unterstützt uns auch dabei, negative Emotionen zu transformieren. Wenn ich mich zum Beispiel darüber ärgere, dass jemand unachtsam war, dann frage ich mich auch: „Was könnte diesem Menschen passiert sein, dass er gerade so handelt?“ Dieser Gedanke verbindet mich mit der Person. Mir passiert es dann oft, dass mir Situationen einfallen, in denen es mir genauso oder ähnlich ging – Mitgefühl (das nennt man dann Maitri Bhava).
Naaaaatürlich… ist das öfter leichter gesagt als getan. Immer noch gerate ich in Situationen, wo mir Maitri nicht sofort zur Verfügung steht. Aber die Fähigkeit wächst an und wenn ich sie nicht im ersten Moment zur Verfügung habe, dann kann ich nach der Welle der Emotion wieder üben und mich verbinden und wenn ich will auch kommunizieren und Mitgefühl ausdrücken.
Es ist immer eine Sache der Balance. Oft wird das Kultivieren von Maitri so verstanden, dass gar keine negativen Emotionen mehr da sein sollen. Das Leben ist Vielfalt und die Frage ist eher, wohin wir diese „negativen“ Emotionen, die ja nichts anderes als Energie sind, richten. Weder gegen uns selbst noch gegen andere – sondern nach oben in Richtung Wachstum ist eine der Möglichkeiten..